3. Kunststoffarten – welche sind sicher und welche sollen vermieden werden?

Quelle

Kunststoffe sehen zwar inert aus, aber die darin enthaltenen Chemikalien sind es nicht, da sie nicht fest an das Material gebunden sind. Das bedeutet, dass sie leicht ausgeschwemmt werden, vor allem, wenn sie Hitze ausgesetzt sind. Die beiden bedenklichsten Arten von Chemikalien in Kunststoffen sind Phthalate und Bisphenole, die Kunststoffen in der Regel zugesetzt werden, um sie flexibel und weich zu machen (New York Times, Quelle).

Gibt es Kunststoffarten, die für die menschliche Gesundheit sicher und umweltfreundlich sind?

Wir verwenden das Wort Kunststoff für Dutzende verschiedener Arten von Kunststoffen. Sie können anhand verschiedener Kriterien klassifiziert werden, darunter chemische Struktur, Eigenschaften, Verwendungszweck, Recyclingpotenzial oder Schädlichkeit für die Umwelt und die menschliche Gesundheit.

Im Allgemeinen gibt es sieben Hauptarten von Kunststoffen (Quelle).

1 – PET (polyethylene terephthalate) – ist der unbestrittene König der Kunststoffe: Ein Material, das fast überall verwendet werden kann. PET wird für die Herstellung von Lebensmittel- und Getränkeverpackungen verwendet, da es leicht ist und gut vor dem Eindringen von Sauerstoff schützt. Obwohl es für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen ist, ist es für die Gesundheit nicht völlig unbedenklich. Studien haben gezeigt, dass PET-Kunststoff Mikronährstoffe freisetzt, die den menschlichen Hormonhaushalt stören und potenziell krebserregendes Ammonium freisetzen (Quelle).

2 – HDPE (high density polyethylene) – ist eine der sichersten Kunststoffarten und wird hauptsächlich zur Herstellung von Kinderspielzeug, Milchflaschen, Lebensmittelbehältern oder Frischhaltefolie verwendet. Es ist dichter, stärker und dicker als PET und die daraus hergestellten Verpackungen sind recycelbar (Quelle).

3 – PVC (polyvinyl chloride) – aufgrund seiner hohen Toxizität wurde die Verwendung von PVC in der Lebensmittelindustrie auf ein Minimum beschränkt. Am häufigsten wird es für die Herstellung von Bauelementen wie Rohren, Fenstern, Kabelisolierungen, Waschmittelverpackungen und medizinischem Zubehör verwendet (Quelle).

4 – LDPE (low density polyethylene) –  ist billig, leicht zu verarbeiten und relativ sicher für die Gesundheit, wenn auch weniger als HDPE. Es wird vor allem in der Lebensmittel- und Medizinbranche verwendet, zum Beispiel zur Herstellung von Säcken, Beuteln, Folienverpackungen, Bechern für Heiß- und Kaltgetränke, Deckeln für Behälter und auspressbaren Flaschen wie für Ketchup (Quelle).

5 – PP (polypropylene) –  gilt als das sicherste Material für den menschlichen Körper. Es ist außerdem ziemlich steif und widerstandsfähig gegen hohe Temperaturen, was es perfekt für die Gastronomie macht. Es wird vor allem für die Herstellung von Lebensmittel- und Getränkeverpackungen, Flaschenverschlüssen, Behältern für Kontaktlinsen und Hygieneprodukten verwendet (Quelle).

6 – PS (polystyrene) – wird zur Herstellung von Kunstschmuck, Lampenschirmen oder Haushaltsgeräten verwendet. Oft wird Polystyrol daraus hergestellt was vor allem in der Bauindustrie eingesetzt wird. PS-Kunststoff ist giftig und sollte nicht mit Lebensmitteln in Berührung kommen, insbesondere nicht mit warmen und säurehaltigen Substanzen. Darüber hinaus ist diese Art von Kunststoff sehr umweltschädlich, da er dazu neigt, in kleine Kügelchen zu zerfallen, die leicht in Flüsse, Meere und Ozeane gelangen, wo sie als Mikroplastik schwimmen (Quelle).

7 – OTHER (other plastics) – mit dem Buchstaben O gekennzeichnet. Diese Gruppe umfasst alles, was nicht in die anderen Kategorien passt. Es gibt sowohl Kunststoffe, die bei Kontakt mit Lebensmitteln gefährlich sind und Bisphenol A enthalten als auch gesundheitlich unbedenkliches, BPA-freies Tritan (Quelle).

Obwohl schon die Herstellung von Kunststoffen selbst eine große Belastung für die Umwelt darstellt, ist es ein Mythos zu sagen, dass alle Arten von Kunststoffen schlecht sind. Einige Kunststoffe wie Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen hoher Dichte (2-HDPE) und Polypropylen (5-PP) machen uns das Leben nicht nur leichter, sondern sind auch für unseren Körper unschädlich und können mehrfach wiederverwendet werden, was dazu beiträgt, den Verbrauch und die Produktion der schädlichsten und nicht recycelbaren Kunststoffe zu verringern (source).